Die Vorgeschichte zur Schlacht um Rathenow
Kurbrandenburg entwickelte sich im Verlaufe des 17. Jahrhunderts zu einem Staat. Bis 1648 wuchs das Territorium gewaltig an und erstrecke sich von der Memel bis zum Rhein. Nach dem Überfall Hollands 1672 durch Ludwig XIV. schloss der Kurfürst einen Vertrag mit den holländischen Generalstaaten und verpflichtete sich, ihnen militärischen Beistand zu leisten. Ein erfolgreiches Vorgehen gegen Frankreich aber scheiterte. Dennoch blieb Frankreich der Hauptgegner des Kurfürsten und so kam es 1674 zur Kriegserklärung gegen Frankreich. Der Kurfürst wollte sich mit den österreichischen Truppen, die am Oberrhein standen verbünden. Dazu kam es aber nicht, da die Österreicher schon eine Niederlage erlitten hatten. Die Franzosen hatten durchgesetzt, dass das schwedische Heer gegen jeden deutschen Fürsten vorgehen sollte, der der Republik Holland Hilfe gewährte. So drangen die Schweden über die Uckermark ein, erklärten aber auch, dass das keine kriegerische Handlung sei, sondern lediglich der Verpflegung ihrer Truppen diente. Sie würden aber auch das Land sofort wieder verlassen, gäbe der Kurfürst seine Allianz mit Holland auf. Dieser aber dachte nicht daran und so nahmen die Ausschreitungen gegen die Brandenburger immer mehr zu. Seit Anfang des Jahres 1675 waren einige Tausend schwedische Soldaten in die Mark Brandenburg eingefallen. Die Schweden besetzten das ganze Havelland, so z.B. Nauen, Brandenburg, Havelberg aber auch in unsere Heimatstadt Rathenow drangen die Schweden am 8. Juni 1675 ein. Um einen Keil in die schwedischen Besatzer zu treiben, die in Brandenburg und Havelberg am stärksten stationiert waren, entschloss man sich, Rathenow anzugreifen. Die Schlacht um Rathenow oder auch der Überfall von Rathenow genannt, war das erste Gefecht zwischen den Truppen Brandenburgs und den Schweden im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg.
Diese Schlacht fand am 15.Juni jul. / 25.Juni 1675 greg. statt und wurden aus der Stadt unter großen Verlusten vertrieben. Ihre planlose Flucht endete schließlich nach drei Tagen in Fehrbellin, wo sie die ent- scheidende Niederlage erlitten.
Zu Ehren des Kurfürsten Friedrich Wilhelm wurde in den Jahren 1736 bis 1738 vom Bildhauer Georg Glume das bedeutendste barocke Sandsteindenkmal Norddeutschlands geschaffen.